Münsterfahrt der LK13 Mathematik und Latein

Münsterfahrt der LK13 Mathematik und Latein

Erwartungsvoll und mehr oder weniger ausgeschlafen trafen wir uns am Mittwochmorgen am Hauptbahnhof und nachdem überraschenderweise fast jeder pünktlich erschienene war, konnte unsere Kursfahrt auch schon losgehen. Ob Monopoly oder Head Soccer spielen oder sich diverse Zeitschriften anschauen: jeder fand im Zug eine Beschäftigung, sodass die Zeit wie im Fluge verging. Nach dem Check-In im Hotel nutzten wir dann die Freizeit, um uns mit genügend Essen und (selbstverständlich) ausschließlich alkoholfreien Getränken für die kommenden Tage einzudecken und machten uns danach schon ins Stadtzentrum zu unserer Stadtführung auf.

Auf dem Programm standen der beeindruckende Münsteraner Dom mit seiner astronomischen Uhr und natürliche Teile der historischen Innenstadt, die uns von der Stadtführerin auf originelle Weise nahegebracht wurde. Man kann sagen: Wir alle hatten schon langweiligere Stadtführungen mitgemacht. Und dann noch das besondere Highlight zum Abschluss: Auf dem Domplatz trafen wir auf die Tatortkommissare Axel Prahl und Jan Josef Liefers, die sich gerade in der Wohnwagenburg von ihrem Drehtag erholten. Umstandslos trommelte Prahl den „Janni“ herbei und es entstand ein unvergessliches Gruppenfoto mit der glücklich verdutzten Reisegruppe aus Koblenz!

Beim anschließenden Abendessen in der alten Studentenkneipe F24 wurde jeder (vielleicht auch zu) satt und durch die witzige Art des Kellners waren wir alle bestens gelaunt. Danach war er Zeit für uns, das Nachtleben Münsters kennenzulernen, welches genauso wie die zahlreichen Restaurants und Kneipen Münsters sehr studentengeprägt ist. Am Ende fanden wir alle wieder pünktlich (!) ins Hotel zurück und waren natürlich brav um Mitternacht in unseren Bettchen.

Am zweiten Tag unternahmen wir eine Fahrradtour zu den Rieselfeldern, einem europäischen Vogelschutzgebiet inmitten ehemaliger Verrieselungsflächen für die Abwässer der westfälischen Stadt Münster.

Da wir wussten, dass eine anstrengende Fahrt auf uns zukommen würde, stärkten wir uns bereits früh morgens mit einem kräftigen Frühstück. Von dort aus machten wir uns auf den Weg zum Bahnhof, an dem uns schon unsere Fahrräder erwarteten. Voller Tatendrang traten wir in die Pedale und trotzten den immer wiederkehrenden Regenschauern bis wir schließlich, wenn auch nicht auf direktem Wege, nach 15 km an den Rieselfeldern ankamen. Dort berichtete uns zunächst Herr Höffling über die Geschichte der Rieselfelder und die Besonderheiten der lokalen Flora und Fauna:

Da durch die steigende Bevölkerungszahl in Münster zunehmend ein Ort zur Reinigung des Abwassers benötigt wurde, entschied man sich im Jahre 1901 das gesamte Abwasser auf die “Coer- und Gelmerheide” abzuleiten. Dort wurde das Abwasser durch Verrieselung (dies bezeichnet ein kontrolliertes Absickern von Abwasser in den Boden) gereinigt und bildete auf diese Weise ein 6,4 km2 großes Feuchtgebiet, das ein ideales Brut- und Rastgebiet für viele seltene Vogelarten darstellt. Mit der Fertigstellung einer großen Kläranlage im Jahre 1975 waren die Rieselfelder überflüssig geworden und sollten eigentlich für einen Industriepark trockengelegt werden. Doch Dank einer Bürgerinitiative konnte dieses Vorhaben verhindert und die Rieselfelder zu einem Naturschutzgebiet erklärt werden, sodass dort auch noch heute die Natur bewundert werden kann.

Nach diesem kurzen Vortrag, machten wir uns also in Kleingruppen auf, um die Rieselfelder selbst zu erforschen. Mit Fernglas bewaffnet suchten wir dabei nach den besten Plätzen, um einen flüchtigen Blick auf die seltenen Vögel erhaschen zu können.

Tragischerweise verlor dabei Herr Höffling seinen Schlüssel, der auch trotz verzweifelter Suche nicht wiedergefunden werden konnte. Nach ausführlicher Beratung entschieden wir uns, ohne Herr Höffling zurück nach Münster zu fahren, um dort die Fahrräder abzugeben und den erforderlichen Ersatzschlüssel für ihn zu besorgen.

Als Abschluss für den aufregenden Tag, den wohl keiner so schnell vergessen wird, ging es zum Abendessen mit der Gruppe ins Restaurant LuMiná. Hier konnten sich alle an den italienischen Gerichten erfreuen und den Abend ausklingen lassen, bevor uns das Münsteraner Nachtleben erwartete.

Nach einem letzten gemeinsamen Frühstück am Freitag, räumten wir unsere Zimmer und gingen in Richtung Innenstadt. Für unseren letzten Tag stand eine Führung zum Thema Westfälischer Frieden auf dem Programm. Doch bevor wir uns mit unserem Stadtführer trafen, zeigte uns Frau Meyer noch den Aasee und einen Teil des Universitätsgeländes. Am Treffpunkt der Führung angekommen, sahen wir ein letztes Mal die Tatortdarsteller Axel Prahl und Jan Josef Liefers. Normalerweise wäre eine Führung im Friedenssaal im Rathaus angedacht gewesen, doch aufgrund der aktuellen Situation fand die Führung ausschließlich im Freien statt. Unser Guide erläuterte dabei den Ablauf des Westfälischen Friedens und wie es zum Abschluss in Münster kam. Dabei gingen wir verschiedene Stationen in der Stadt ab und konnten so am letzten Tag der Kursfahrt noch einmal viele interessante Eindrücke der Stadt Münster einfangen. Danach hatten wir noch etwas freie Zeit zum Essen und Einkaufen.

Wieder im Hotel angekommen, holten wir unser Gepäck ab und gingen zum Hauptbahnhof, an dem wir dann bereits Frau Meyer verabschiedeten, die am gleichen Tag noch nach Hamburg reiste. Sie konnte uns sehr viel über die Stadt erzählen und uns Geheimtipps geben, da sie selbst in Münster studiert und gelebt hat. Nach einer langen Zugfahrt trafen wir schließlich am Abend am Hauptbahnhof in Koblenz ein und verabschiedeten uns voneinander.

Ein großer Dank gilt unseren drei Begleitlehrern, Frau Meyer, Herrn Reitz und Herrn Höffling, die das gesamte Programm im Vorfeld ausgewählt und organisiert hatten. Es war eine tolle gemeinsame Zeit in Münster. Angefangen bei einer harmonischen und lustigen Gruppe bis hin zu der schönen Stadt, die einfach viel zu bieten hat und einige Überraschungen für uns bereit hielt...!

Michael Metzing, Luca Stein, Lorenz Schrader, Annalena Münster