Gedenkveranstaltung für die Opfer des Holocausts

Gedenkveranstaltung für die Opfer des Holocausts

„Ein Volk, das diese wirtschaftlichen Leistungen erbracht hat, hat ein Recht darauf von Auschwitz nichts mehr hören zu wollen“ (Franz-Josef Strauß 1969)

Diese Aussage mag zwar verstörend sein, zeigt aber eines: es gibt verschiedene Auffassungen wie, oder ob man überhaupt den Opfern des Holocausts gedenken soll. Es gibt Menschen, die meinen man sollte die Erinnerungen an die Verbrechen der Nazis vergessen. Dies ist aber der falsche Weg. Nur wenn man sich erinnert, kann man aus der Geschichte lernen und dafür sorgen das so etwas wie der Holocaust nie wieder passiert.

In diesem Sinne beschäftigten wir (der 12er Geschi LK) uns, wie bereits im letzten Schuljahr, im Zuge des Gedenktages an die Pogrome am 9.November 1938, mit den Schicksalen der jüdischen Schülerinnen an der Ursulinenschule.

Insbesondere mit den Biographien der Familie von Anneliese Cohn, da unsere Schule die Patenschaft für ihre Stolpersteine in der Rizzastraße übernommen hat.

Anneliese Cohn ging von 1929 bis 1939 auf die Ursulinenschule. Später heiratete sie Robert Fröhlich, mit dem sie anschließend nach Köln zog, von wo aus sie 1941 beide nach Lodz deportiert und in Chelmno vergast wurden. Ein Jahr später wurden ihre Eltern ebenfalls aus dem Koblenzer „Judenhaus“ nach Izbica deportiert, wo sie entweder starben oder in einem nahegelegenen Vernichtungslager ermordet wurden. Ihren beiden Brüdern Kurt und Walter Joseph gelang 1938 noch rechtzeitig die Flucht aus der „Schutzhaft“ in Dachau, wohin sie in der Reichpogromnacht gemeinsam mit ihrem Vater deportiert wurden. Allen drei gelang die Flucht, wobei der Vater Siegfried nach Hause zurückkehrte, wohingegen sich Walter in den USA, Kurt in Australien ein neues Leben aufbauten.

Am 9.November hielten wir bei ihren Stolpersteinen eine kurze Gedenkveranstaltung ab. Wir putzten die Stolpersteine, lasen Texte über das Leben dieser Familie vor und hielten eine kurze Andacht für die Opfer des Naziterrors.

Unsere Arbeit, wurden durch die einiger Personen, welche die Schicksale der jüdischen Schülerinnen bereits im Voraus aufwendig recherchiert hatten erheblich vereinfacht. Dafür noch mal Danke.