Unser Rumänienaustausch 2018/19


Um 22:00 Uhr in der Schule zu sein, hört sich eher wie ein Albtraum an, aber unsere Austauschgruppe wartete gespannt in der Bibliothek auf die rumänischen Gäste. Dann endlich um 22:30 Uhr der Anruf „Sie kommen!“ und wir rannten kreischend nach draußen, um dann festzustellen auf der falschen Seite des Parkdecks zu sein. So kam es, dass wir von unseren Austauschüler/innen in der Bibliothek begrüßt wurden. Das waren 15 Schüler/innen und drei Lehrer vom St. Joseph-Kolleg in Bukarest. Unsere Eltern hatten für alle ein paar Snacks vorbereitet. Schnell war das Eis gebrochen, und in der Bibliothek wurde es laut.

Alle noch todmüde von der kurzen Nacht bemühten wir uns während der Kennenlernspiele am nächsten Tag die Namen zu lernen, und wenn man nicht weiterwusste, war der Name Ioana ein guter Tipp, er kam immerhin dreimal vor. Nach zwei Stunden Unterricht und einer Essenspause im Bistro ging es in die Stadt.

Die Stadt Koblenz hieß uns bzw. unsere Austauschpartner/innen sogar ganz offiziell im Rathaus willkommen. Wir deutschen Schüler/innen versuchten unseren rumänischen Partner/inne/n anschließend die Koblenzer Sehenswürdigkeiten zu zeigen. Das war auf improvisiertem Englisch gar nicht so einfach. Wir legten z. B. einen Stopp beim Schängelbrunnen ein. Unser Versuch vom Schängellied missglückte allerdings.

Am darauffolgenden Tag ging es auf nach Köln. Da durfte der Dom natürlich nicht fehlen, der durch seine Größe wirklich beeindruckend ist. Das merkten wir beim Treppensteigen auch deutlich (507 Stufen, da ist Muskelkater vorprogrammiert…), aber der Ausblick vom Turm über Köln hat die Anstrengung wettgemacht. Wer noch einen Stopp bei den Glocken eingelegt hatte, konnte ihrem ohrenbetäubenden Geläut zuhören. Das war wirklich eindrucksvoll und man sollte es unbedingt einmal gemacht haben. Danach hatten wir eine Pause verdient und konnten dabei die Stadt erkunden, eine Rallye sollte uns helfen. Damit wir diese lösen konnten, mussten wir Passanten ansprechen. So lernten wir gleich ein paar „kölsche“ Begriffe kennen. Wisst ihr z. B. was ein „Halver Hahn“ ist? Passend zu unserem Projektthema „Macht Schokolade glücklich?“ erfragten wir uns die Meinungen der Passanten z. B. zum „Fairen Handel“. Im anschließenden Besuch des Schokoladenmuseums tauchten wir noch tiefer in die Materie ein. Wir machten natürlich noch einen kurzen, aber leckeren Halt beim Schokoladenbrunnen. Dann hieß es auch schon zurück nach Koblenz.

Der Samstag stand ganz unter dem Vorzeichen des „Fairen Handels“. In einem Workshop, mit einem Referenten von ELAN (das ist ein Dachverband für entwicklungspolitische Vereine und Eine-Welt-Initiativen in Rheinland-Pfalz), erfuhren wir etwas über die globalen Zusammenhänge der Schokoladenproduktion und die katastrophale Situation der Arbeiter, vor allem in Afrika. Im Anschluss stellten wir Pralinen, natürlich aus fair gehandelten Produkten, her, um sie gleich wieder aufzuessen.

Am Sonntag traf sich unsere Austauschgruppe in Vallendar zum Gottesdienst für ausgeschlafene Christen. Wer nach diesem noch ein bisschen sitzen blieb, konnte ein tolles Konzert des Pop- und Jazzchors der Musikhochschule Köln genießen. Danach hatten wir freie Zeit. Für die einen ging es zum Minigolfen, für die anderen zur Geierlay-Brücke oder auch ganz woanders hin.

Am Montag hieß es erst mal für drei Stunden in den Unterricht und dann zwei Stunden Projektarbeit zu Themen rund um Schokolade. Wenn man wollte, konnte man kreativ werden. Eine Gruppe schrieb ein kleines Theaterstück zu „Rassismus in der Schokoladenwerbung“. Nach einem Mittagessen im Bistro verbrachten wir den Nachmittag im Kletterpark Sayn und turnten durch die Bäume.

Auch am Dienstag hatten wir die ersten drei Stunden Unterricht. Danach arbeiteten wir wieder an unseren Projekten weiter, um ihnen den letzten Schliff zu verpassen. Am frühen Abend präsentierten wir sie unseren Eltern. Verbunden wurde das Ganze mit einem Abschlussgottesdienst und einem durch die Eltern vorbereiteten Buffet.

Am Mittwoch mussten wir unsere rumänischen Gäste um 10:00 Uhr schon wieder verabschieden. Nach zahlreichen Umarmungen fuhren sie schließlich ab. Wir und unsere Lehrer Frau Rupprecht und Herr Münch winkten ihrem Bus noch lange nach, Frau Meyer ganz stilecht mit einem Taschentuch. Auf das Wiedersehen im nächsten Jahr freuen wir uns schon alle und sind gespannt auf Bukarest.

Elly Dührkoop, Klasse 9c