Schülerinnen und Schüler stärken

Schülerinnen und Schüler stärken

Präventionsarbeit an unserer Schule – das aktuelle Programm

Prävention bedeutet Persönlichkeitsstärkung.
Gut für sich selbst zu sorgen und in gutem Kontakt zu anderen zu sein sind die Grundlagen eines gesunden Lebensgefühls.

Folgende Bausteine gehören zu unserem Präventionskonzept:

  • feste Klassenleiterstunden in der Orientierungsstufe, diee Raum zum Ausbilden von Sozialkompetenzen bieten

  • Das Präventionsprogramm MaiStep in der 7. Klasse mit folgenden Schwerpunkten:
    • Förderung des intensiven Kennenlernens der neu zusammengesetzten Klassen
    • Entwicklung einer solidarischen Klassengemeinschaft
    • Auseinandersetzung mit dem eigenen Selbstbild
    • Reflexion über Schönheitsideale in den Medien
    • Training der Kompetenz, gut für sich selbst zu sorgen, anhand des Tankmodells
    • Schulung von Wahrnehmung und Achtsamkeit
    • Training von Konfliktkompetenzen

  • Der Selbstbehauptungskurs für Mädchen in der 8. Klasse (für interessierte Schülerinnen)

  • „Wer nichts tut, macht mit“ - Helfen, ohne sich selbst zu gefährden Workshop in Zusammenarbeit mit der Beratungsstelle der Polizei Koblenz in der 9. Klasse


Zusätzliche Veranstaltungen zur Suchtprävention werden je nach aktuellem Interesse und Bedarf in Zusammenarbeit mit der Suchtberatung der Caritas Koblenz und der Beratungsstelle der Polizei Koblenz angeboten.

Wer Nachfragen hat oder wer möchte, dass wir ein bestimmtes Thema verstärkt aufgreifen, kann sich gerne an mich wenden:

Susanne Meyer-Löwen
(Beratungslehrkraft für Suchtprävention am Cusanus-Gymnasium)


Die richtige Tankfüllung ist der Schlüssel

Suchtprävention am Cusanus-Gymnasium

 

Was brauche ich, damit ich mich gut fühle und damit mein Leben rund läuft?

Diese Frage steht im Zentrum unseres Workshops zur Suchtprävention in der 8. Klasse, in dem das sogenannte Tankmodell zur Suchtprävention ein wichtiges Bild ist:

Ist mein persönlicher Tank ausreichend gefüllt mit Energie, Zuversicht und einem positiven Selbstbild, laufen die Dinge in der Schule, in der Familie und im Freundeskreis leicht. Wie die Lebenswirklichkeit jedoch diese Energien regelrecht aussaugt, haben Schülerinnen und Schüler des letzten Jahrganges unter anderem folgendermaßen beschrieben:


Es raubt mir Kraft, dass ich ständig im Stress bin und kaum Zeit finde zum Runterkommen.

Der durchgeplante Alltag. Immer wieder dasselbe tun zu müssen, anstatt einfach mal spontan sein zu dürfen.

Dieser Druck, besser sein zu müssen, sowohl in der Schule, bei Hobbys oder auch zuhause vor den Eltern.

Immer lustig sein zu sollen anstatt einfach zu zeigen, wie man sich fühlt und auch mal weinen zu können, statt doof angeguckt zu werden.


Kein Wunder, dass man dann gerne stundenlang abtaucht vor Displays oder Bildschirmen: Dabei kann ich mich einfach abkoppeln von all den Erwartungen und Forderungen der Menschen um einen herum; ich kann mein Bedürfnis nach Unbeschwertheit und Spiel erfüllen  und gleichzeitig mit den Leuten interagieren, die zwar räumlich fern, mir aber persönlich gerade am nächsten sind. Und Bestätigung erfahre ich zudem – entweder durch Erfolgserlebnisse beim Zocken oder in Form von positiven Kommentaren unter hübschen Fotos. (Bei Erwachsenen dient das allabendliche Glas Rotwein oder die regelmäßig genommene Kopfschmerztablette oft ähnlichen Funktionen.)

Dass exzessive Internetnutzung bzw. exzessives Zocken auf Dauer genauso wenig geeignet sind zur Regulierung des eigenen Gefühlshaushaltes wie eine Fixierung auf das eigene Körpergewicht (Wenn ich schon meine Umwelt nicht kontrollieren kann, dann wenigstens mein Gewicht.) oder alles andere, was im Übermaß betrieben wird (Trinken, Rauchen, Medikamenteneinnahme, auch Sport), wird im Workshop schnell klar.

Die Suche nach guten Treibstoffquellen ist naturgemäß der nächste Schritt des Tankmodells:

Wenn ich mich gerade selbst überhaupt nicht mag, hilft Bewegung, die mir Spaß macht und die mir ein gutes Körpergefühl gibt - und ich sollte mich mit Leuten umgeben, die mich mögen.

Frustriert mich die Schule, brauche ich ein offenes Ohr, das mir erst einmal zuhört. Und Strategien, wie ich Probleme selbst aktiv angehen kann.

Überhaupt ist jede Erfahrung stärkend, bei der ich meine Selbstwirksamkeit (Ich tue etwas und kann damit meine Umwelt und mein eigenes Befinden beeinflussen.) spüren kann.

Wie Sie sehen, steht die Reflexion über Mechanismen, die eine Entstehung von Sucht begünstigen können, im Mittelpunkt dieses Bausteins zur Suchtprävention.

Unsere Aufgabe als Eltern und Lehrer und Lehrerinnen in diesem Prozess?

Die Bedürfnisse der Heranwachsenden nach Nähe und Wärme, Anerkennung unabhängig von Leistungen, einem offenen, nicht gleich kommentierenden Zuhörer, Abgrenzung, Selbsterfahrung, zunehmender Eigenverantwortung und auch nach Spaß und Leichtigkeit wahrzunehmen und da zu sein in der Rolle, in der wir gebraucht werden.

Susanne Meyer-Löwen