Aktuelles - Spenden für Straßenkinder

Spende für Straßenkinder in Rumänien

Bei den vielen Sach- und Geldspenden von Menschen, Kirchengemeinden,  Firmen und Institutionen, vor allem aus dem Bereich   der  Pfarreiengemeinschaft Mülheim-Kärlich bzw. des Dekanats Andernach-Bassenheim und des Bischöflichen Cusanus-Gymnasiums Koblenz, sind nahezu sämtliche Güter des täglichen Bedarfs zu finden ,  die für viele Hilfsbedürftige in Bukarest von besonderer Bedeutung sind. Nahezu das gesamte Spektrum des menschlichen Lebens umfassen die regelmäßigen Hilfstransporte, die vom Koblenzer Spediteur Winfried Normann, von dessen Ehefrau und weiteren LKW-Fahrern in Rumäniens Hauptstadt gebracht worden sind. Angefangen bei  Lebensmitteln und Bekleidung über größere und kleinere Spielgeräte bis hin zu Fahrrädern, Waschmaschinen, Heizungsanlagen, einer Orgel, Kirchenbänke und anderem Mobiliar  bis hin zu Hygieneartikeln und Süßigkeiten wurden die Sachen,  zumeist auch in Begleitung von Werner Westinger,  dem Beauftragten des Dekanats Andernach-Bassenheim für Osteuropa-partnerschaften, nach Bukarest gebracht. Dort erwarteten sowohl Pfarrer Ioan Riba vom Bischöflichen Gymnasium Bukarest als auch vor allem Schwester Alfonsa Benedic von der „Congregatio Jesu“ mit Dankbarkeit die Güter für ihre Sozialarbeit mit Straßenkindern,  Jugendlichen und bedürftigen Familien in Notunterkünften.
Schwester Alfonsa und die Oberin der Gemeinschaft, Schwester Nathalie hatten in ihren Briefen bereits mehrmals ihre Dankbarkeit wegen der Überbringung der Spenden jeglicher Art zum Ausdruck gebracht. Nunmehr waren Schwester Alfonsa und Pfarrer Ioan Riba, der eine Pfarrvertretung in Boppard übernommen hat, ins Rheinland gekommen, um sich persönlich für die Unterstützung ihrer jeweiligen Arbeiten zu danken. Bei zwei Gottesdiensten in Kettig und Weißenthurm und bei sich anschließenden Informations-Veranstaltungen berichtete Schwester Alfonsa Benedic von ihrer Tätigkeit:


Schwester Alfons berichtete in den Gottesdiensten der Kirchen von Weißenthurm und Kettig
„Nachdem ich die Sozialarbeit mit den Kindern und Jugendlichen auf den Straßen von Bukarest und bei armen Familien seit 12 Jahren ausübe, ist für mich die Zeit gekommen, meine Dankbarkeit für die gesamte Hilfe auszudrücken. Meine Worte reichen nicht, um meine tiefe Dankbarkeit für die großzügig geleistete Hilfe preis zu geben. Aber ich weiß, dass der gütige Gott in seinem großen Erbarmen, die guten Werke tausendfach belohnen wird.“, berichtete Schwester Alfonsa, die Angehörige der Congregatio Jesu, den weiblichen Jesuiten, ist. Sie arbeitet hauptberuflich als Lehrerin im Heiligen Joseph-Collegium, der Schule des Bistums in Bukarest, und hilft an den Wochenenden Straßenkindern und armen Familien „Tief in meiner Seele fühlte ich eine Berufung, eine Liebe für die Ärmsten der Armen, für diejenigen, welche von der Gesellschaft ausgestoßen und verlassen sind. Dies ist für mich auch eine besondere Kraftquelle. In dem ich auf das Geschehene zurück blicke, kann man genau die Hand Gottes erkennen. Denn die Menschen hier brauchen die vom Dekanat, dem Bischöflichen Gymnasium und von anderen Stellen, zum Beispiel auch von „Renovabis“ausgehende Hilfe, die wenigstens die größte Not lindern kann“, betonte Schwester Alfonsa, die anhand von Fotos und anschaulichen Schilderungen die Lebenssituation ihrer „Klienten“ beschreibt.
Traurige Lebensgeschichten der Kinder, die im Park und in  den Kanalisationsschächten leben
Die Lebensgeschichten der zu betreuenden jungen und älteren Menschen sind sehr verschieden, haben jedoch immer mit Leid, Versuchung und mit viel Schmerz zu tun. Viele von den Straßenkindern waren in Kinderheimen untergebracht, andere flüchteten vor den Eltern, die Alkoholiker waren und ihre Kinder schlugen. Nach dem Ende der Revolution 1989 flüchteten die Kinder aus den Heimen und Problemfamilien und suchten ihr Heil auf der Straße. „So gibt es heute schon die Kinder der damaligen Straßenkinder. Sie leben seit 23 Jahren auf und unter den Straßen Bukarests. Auf ihren Gesichtern ist die Schwere und Härte des Lebens zu erkennen, das sie täglich neu meistern müssen. Sie leben alle in großer Unsicherheit, Krankheiten zermürben sie, die eingenommenen Drogen geben ihnen das Gefühl nichts anderes mehr zu benötigen.

Aus ihrem Verhalten und aus ihren Worten ist die Traurigkeit ihrer Seelen unverkennbar. Wenn ich die Kinder mit Obst, Milch, Lebensmittel und Süßigkeiten versorge, dann denke ich oft an die Worte des Evangeliums und sehe den hungernden, verdurstenden und ausgestoßenen Jesus, der sagte: „Ich war hungrig gewesen und ihr habt mir zu essen gegeben, ich war nackt und ihr habt mir Kleider gegeben, ich war im Gefängnis gewesen und ihr habt mich besucht.“ Wir beten zusammen, dass uns Gott trösten mögen und in all der Unmenschlichkeit menschliche Verhaltensweisen zum Tragen kommen können,  wie zum Beispiel das Teilen der wenigen Güter mit denjenigen, die vielleicht zu spät zu einem Treffen gekommen sind“,  erläuterte Schwester Alfonsa, die weiß, dass dies alles „nur“ individuelle Hilfen sind, die doch keine grundlegende Änderung der Situation mit sich bringt. Wenn auch politische Vorgehensweisen immer wichtiger werden, so hat doch die fortwährende Hilfe „von Mensch zu Mensch“ ihren unvergleichlichen Stellenwert.
Schwester Alfonsa und sicher auch andere Helfer und Helferinnen wissen um die triste Realität in Bukarest. Die Schwester und ihre „Schutzbefohlenen“ freuen sich dennoch über kostbare Kleinigkeiten, die das Leben der Straßenkinder und der armen Familien zumindest hin und wieder erhellen. Im Namen all derer, denen Schwester Alfonsa täglich in ihrem Elend begegnet, dankte sie den vielen Spendern und Helfern mit ihrem Segen: „Der gütige Gott, segne euch und eure Familien bei allem was ihr tut. Unser Gebet wird euch immer begleiten!“