Liebe Grüße aus Rumänien

Liebe Grüße aus Rumänien

Nachdem wir unseren Flug fast verpasst hätten, weil die Lehrer vor der Sicherheitskontrolle am Flughafen gerne noch üppig frühstücken wollten und wir gut und einigermaßen sanft (was Amelie und Lena mit einem spitzen Aufschrei kommentierten) hier in Bukarest gelandet. An der Schule angekommen wurden wir mit Blumen, Luftballons und einem kleinen Snack sehr herzlich empfangen. Anschließend ging es fröhlich plaudernd – man musste sich ja gegenseitig auf den neuesten Stand bringen, denn ein ganzes Jahr lag nach dem Besuch bei uns in Deutschland hinter uns – in die Gastfamilien, die uns wirklich sehr liebevoll aufgenommen haben und uns köstlich bekochten. Damit es uns auch an den Tagen in der Schule an nichts fehlte, bekamen wir von einer extra einbestellten Köchin köstliche Gerichte aufgetischt.

An unserem ersten „richtigen“ Tag hier durften wir an zwei Unterrichtsstunden, die teilweise extra für uns auf Englisch gehalten wurden, teilnehmen und die offene und belebte Lernatmosphäre genießen. Im Schluss daran konnten wir einem Europa-Vortrag (Referent: Sebastian Fitzek, Cousin des berühmten Krimiautors) im Rahmen unserer Europa-Projektarbeit unser Wissen erweitern und in einem von einigen Rumänen mühevoll vorbereiteten Spiel testen.

In den weiteren Tagen bekamen wir einige wichtige Sehenswürdigkeiten und Museen von Bukarest zu sehen, die rumänische Austauschschüler auf Deutsch für uns vorstellten. Eine Besonderheit stellte der Parlamentspalast dar, der flächenmäßig das zweitgrößte Gebäude der Welt ist. Aber auch eine außergewöhnlich lange Toilettenpause von einer Dreiviertelstunde durfte nicht fehlen.

Im Anschluss an das offizielle Programm ließen uns die Rumänen an ihren Freizeitbeschäftigungen teilhaben. Größere Gruppen zogen beispielsweise zu riesigen „Malls“ los, die in Rumänien sehr beliebt sind und anders als in Deutschland neben Geschäften auch mit Angeboten wie Kinos oder sogar Achterbahnen versehen sind.

Samstags starteten wir einen größeren Busausflug in die Karpaten zu zwei wunderschönen Schlössern, eines davon das berühmte Dracula-Schloss Bran. Nach einer Tour durch sämtliche Souvenirläden und -stände traten wir den Rückweg an, auf dem wir an einer Tankstelle nach einer kurzen Pause beinahe zwei Gruppenmitglieder vergessen hätten. Sonntags feierten wir dann einen Gottesdienst und hatten dann freie Zeit in unseren Gastfamilien.

An unserem letzten Tag hier, an dem der Abschied einigen wirklich sehr schwer fiel und nicht wenige Tränen flossen, besuchten wir noch das Straßenkinderprojekt von Schwester Alfonsa, das wir mit den Einnahmen aus unserem Adventsbasar und dem Soliweg der 5. und 6. Klassen zum großen Teil finanzieren. Obwohl an diesem Tag nicht ganz so viele Menschen zum Treffpunkt am Bahnhof kamen, war es für uns eine beeindruckende Erfahrung, von einem Mann seinen Schlafplatz gezeigt zu bekommen, wo er sei 30 Jahren lebt, und von Schwester Alfonsa auf alle unsere Fragen eine Antwort zu erhalten.

Nach diesem Erlebnis traten wir die Rückreise an. Anschließend an einen entspannten Flug und einen weniger entspannten Sprint durch die Kofferhalle und den Flughafen, der uns ermöglicht hat, den früheren Zug nach Hause zu erwischen (dieses Mal hatte das Flugzeug Verspätung und nicht wir), sitzen wir nun alle müde und glücklich, immer noch überwältigt von der rumänischen Gastfreundschaft und prägenden Erfahrungen, die jeder und jede von uns im Gepäck hat, im Zug nach Koblenz.

Bis gleich also ...


                                                      Anna-Lena Alfter, Simon Boller, Lena Rosenberg, Simon Rudolph